
Wie es aussieht, hat die Corona –Pandemie eine Revolution in der Geschichte der Kampfkünste bewirkt.
Die Coronakrise hat tief greifende, existenzielle Herausforderungen mit sich gebracht. Doch diese bergen auch eine Chance: Wir wurden heftig wachgerüttelt.
Die Politik trifft einschneidende Entscheidungen.
Viele Kampfkunstschulen haben aus der Not heraus ihren Unterricht in kürzester Zeit digitalisiert.
In unseren Dojos werden Online-Kurse entwickelt.
Video-Calls, wie auch unser wöchentliche Mondo Zoom, sind zum Standard geworden. Zoom-Chats werden zum neuen Treffpunkt.
Dies alles geschieht in einem Tempo, das vor ein paar Monaten noch niemand für möglich gehalten hätte.
Wie unsere Dojos effizienter und weitreichender werden!
Was diese Entwicklung so stark macht, ist die Möglichkeit, Mitglieder in einem wesentlich größeren Radius für unsere Schule zu begeistern und die entsprechenden Lernprogramme zu Verfügung zu
stellen.
In der Krise sind Online-Grading und Online-Wettbewerbe „geboren“, auf einmal ist es sogar möglich, Martial Arts Turniere und Graduierungen online zu absolvieren.
Dieser Prozess wird in den nächsten Jahren zu explosiven Fortschritten in unserer Branche führen.
Die Coronakrise hat den Stopp-Button gedrückt. Dojoleiter und Kampfkünstler müssen sich in der neuen Situation zurechtfinden.
Das birgt auch Chancen.
Der Punkt, an dem wir heute stehen, ist historisch nicht mit dem Kampfkunstboom Anfang der 70er vergleichbar.
In der Vergangenheit haben uns Kampfkunstmeister dabei geholfen, Techniken zu erlernen oder effektiv anzuwenden. In Zukunft werden neue, zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
Der Kampfkunstunterricht in der Gruppe oder im Einzelunterricht wird sicher schwer, bis gar nicht zu ersetzen sein. Neue Optionen, wie Online-Learning, Video-Korrektur und auch Graduierungen sind als Ergänzung dann aber nicht mehr wegzudenken.
Sie werden unsere Dojos und unsere Schüler stärker beeinflussen, als es unser Einfallsreichtum bislang getan hat.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir die Zusammenhänge dieser Veränderungen bestmöglich verstehen und uns frühzeitig mit den Chancen, aber auch den möglichen Konsequenzen des kommenden Umbruchs beschäftigen.
Diese Etappe des Online-Dojos war erst der Anfang. Jetzt startet vielleicht die größte Veränderung in den Kampfkünsten!
Wir hinken hinterher!
Den Startschuss des „Martial Arts Online-Learnings“ haben wir versäumt.
Schaut man sich an, in welchem Umfang Plattformen anderswo in den vergangenen Jahren geschaffen wurden, wird schnell deutlich, dass vor allem die Fitness-Branche klar Vorreiter ist.
Wir haben dieses Thema bislang ignoriert oder vor uns hergeschoben und starten jetzt mit einem deutlichen Rückstand.
Wenn wir nicht komplett den Anschluss verlieren wollen, und unsere Schüler in Zukunft Online Plattformen fachfremder Anbieter nutzen, müssen wir jetzt handeln.
Unser Martial Arts Spirit ist jetzt gefragt!
Die Stopp-Taste ist gedrückt. Wir alle müssen uns in der neuen Situation zurechtfinden. Zuerst wankten wir etwas hilflos, bevor wir uns auf die neue Realität einstellten.
Nun haben wir ein positives Mindset aus Veränderungswillen und Offenheit für Onlinebegleitenden Kampfkunst-Unterricht aufgebaut. Diese Dynamik müssen wir jetzt nutzen!
Nicht wieder zurück ins „Vorher“ fallen, sondern die neuen Möglichkeiten nutzen, um unsere Dojos neu zu erfinden:
Jetzt haben wir die Möglichkeit!
Toni Dietl