Bei Jiu-Jitsu handelt es sich um eine Kampfkunst zur Selbstverteidigung, die von den japanischen Samurai entwickelt wurde. Dabei wird sich nicht nur auf die körperliche Stärkung der eigenen Kraft fokussiert, sondern auch auf die Stärkung des Charakters und des Selbstbewusstseins.
Ziel des Jiu-Jitsu ist es, einen Angreifer möglichst effizient unschädlich zu machen. Dazu werden in dieser Kampfkunst Schlag-, Tritt-, Wurf-, Stoß-, Hebel und auch Würgetechniken trainiert. Allerdings soll beim Jiu-Jitsu nicht Kraft gegen Kraft aufgewendet werden, sondern – getreu dem Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ – so viel wie möglich der Kraft des Angreifers gegen ihn selbst verwendet werden.
Tradition und Moderne: Die geistige Haltung muss stimmen!
Die geistig-philosophische Seite gehört ebenso zu dieser Kampfkunst wie die verschiedenen praktischen Techniken. Dazu zählen traditionelle Elemente wie die Verbeugung am Anfang des Trainings oder Kampfes genauso wie modernere Elemente – etwa die Gürtelgrade. Einige Schulen lehnen Wettkämpfe gänzlich ab, da sich die Sportler dabei stark einschränken müssen, um Verletzungen im Wettkampf zu vermeiden.
Neulinge in dieser Kampfkunst lernen zunächst einmal die „Grundschule“, die aus dem Training von Schlag-, Stoß-, Tritt- und Beintechniken besteht. Auch eine Fallschule gilt als Voraussetzung für ein verletzungsarmes Training. Zudem werden Würfe, Hebel und Festlegetechniken sowie waffenlose Verteidigungstechniken geübt, um im Notfall sich selbst oder dritte verteidigen zu können. Natürlich ist dazu eine allgemeine Fitness erforderlich, die im Jiu-Jitsu durch intensives Konditionstraining am Anfang einer jeden Trainingseinheit gefördert wird.
Für wen eignet sich Jiu-Jitsu?
Diese Kampfkunst eignet sich im Prinzip für alle Menschen, die lernen wollen, wie sie sich im Ernstfall selbst verteidigen können – und für solche, die ihr Selbstbewusstsein stärken möchten. Jiu-Jitsu empfiehlt sich insbesondere für Jugendliche und Kinder, denn im Training wird auch gelehrt, wie man die eigene Aggressivität kontrollieren und beherrschen kann.
Wer diese Kampfkunst korrekt erlernt, versteht, dass die eigentliche Kunst der Selbstverteidigung darin besteht, den Kampf im eigentlichen Sinne zu vermeiden. Sobald Kinder alt genug sind, Sport zu betreiben, kann auch Jiu-Jitsu für sie in Frage kommen.
Ganz generell kann man für Jiu-Jitsu nicht zu jung oder zu alt sein – die Intensität oder Trainingsformen werden individuell auf die jeweiligen Fähigkeiten des Kampfkünstlers abgestimmt. Schon Kinder ab etwa sechs Jahren können die Kampfkunst erlernen – bis etwa 13 Jahren zunächst in spielerischer Form. Dabei ist das Verletzungsrisiko gering, sofern man etwas Disziplin aufbringt. Es dauert erfahrungsgemäß zwei bis vier Jahre, um Jiu-Jitsu so zu lernen, dass man sich damit selbst verteidigen kann.