Hapkido ist eine koreanische Kampfkunst, die durch viele andere Kampfstile beeinflusst wurde und durch einen umfassenden Lehrplan geprägt ist. Besonders charakteristisch sind die zahlreichen Hebeltechniken, die zusammen mit Wurf-, Tritt- und Schlagtechniken den Schwerpunkt aller Hapkido-Stile bilden.
Die Bewegungen im Hapkido werden vornehmlich kreisförmig und fließend ausgeführt. Hapkido ist als Kampfkunst mit Fokus auf Verteidigungstechniken konzipiert. Die Techniken stellen also meist Abwehrreaktion auf eine Vielzahl möglicher Angriffe dar.
Die Philosophie
Hapkido trägt natürlich dazu bei, dass du dich im Ernstfall selbst verteidigen kannst – aber wie bei den meisten Kampfkünsten geht es auch hier in erster Linie darum, dass du den Kampf gegen dich selbst aufnimmst.
Wie bewusst kannst du deinen Körper lenken, wo sind deine Grenzen und wie kannst du sie erweitern? All diese Fragen werden dir im Laufe des Trainings früher oder später begegnen.
Folgende Techniken werden trainiert:
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Das richtige Atmen
Atemtechniken werden beim Aufwärmtraining bewusst und isoliert geübt. Sie sollen die körperliche Leistung steigern, die Konzentration fördern und dich auf deine Kräfte fokussieren. -
Das richtige Fallen
Das richtige Fallen ist die Grundvoraussetzung für ein gefahrloses Üben von Wurftechniken und begleitet den Hapkidoin von Anfang an. Neben Rollen werden insbesondere Falltechniken und Stürze geübt. Geübte Kampfkünstler trainieren zusätzlich das Fallen über Hindernisse. -
Fußtritte
Tritte können im Stand, am Boden oder im Sprung ausgeführt werden. Oft werden zusätzlich Tritte zum Kopf und gedrehte Varianten einstudiert. Fußtritte haben im Hapkido einen hohen Stellenwert. -
Fausttechniken
Fausttechniken werden gesondert an Schlagpolstern, am Partner und im Freikampf trainiert. Sie können als Gerade, Schwinger, Haken oder Stoß eingesetzt werden. -
Handtechniken
Das Training der Handtechniken gleicht dem der Fausttechniken. Dabei werden beispielsweise Handkanten- und Unterarmschläge, Handballenstöße, Handrückschläge und Ellenbogentechniken sowie Fingerstiche trainiert. Nach den Hapkido-Prinzipien werden Angriffe meist weich abgeleitet oder weitergeführt, nicht hart geblockt. -
Hebeltechniken
Hebeltechniken sind ein wesentliches Merkmal dieser Kampfkunst. Typisch sind etwa Bein-, Hand- und Armhebel, aber auch Genickhebel. -
Wurftechniken
Auch Würfe sind einer der wichtigsten Bestandteile des Hapkido. Eine Vielzahl von Würfen wird über das Hebeln von Gelenken realisiert. Zudem gehören Hüft- und Schulterwürfe sowie Beinfeger zu den regelmäßigen Trainingsschwerpunkten. -
Waffentechniken
Sehr weit fortgeschrittene Hapkidoin trainieren zusätzlich die Handhabung verschiedener Waffen.
Für wen eignet sich Hapkido?
Einsteigen kann jeder – egal, welchen Alters. Als umfassendes System bietet diese Kampfkunst für jeden etwas: einfach umzusetzende Selbstverteidigungstechniken für Menschen, die wissen wollen, wie man sich im Ernstfall wehrt, aber auch kraftvolle Bewegungen für diejenigen, die sich einfach mal richtig auspowern wollen.
Dank seiner Vielfalt an Techniken ist Hapkido auch für Sportler mit körperlichem Handycap geeignet.